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Von Hans-Helmut Herold
Hohenfurch – Wenn das nicht ein Grund zum Jubeln ist. 2010 hat Magnus Magg „sein Baby“ in die Wiege gelegt, heute, im 13. Jahr schwimmt es wie eine Wasserratte. So könnte ein Vergleich lauten, der die Erfolgsgeschichte beschreibt. Das große Ziel von Magnus Magg war, dass spätestens zum Ende der 4. Klasse Grundschule jedes Kind schwimmen kann. Und Magg, der bekanntlich ein treibender Motor der Wasserwacht ist, hat nie aufgegeben, Eltern und Lehrerschaft mit ins Boot zu holen. Der Erfolg kann sich wirklich sehen lassen. Von zwölf Grundschulen des Altlandkreises habe es in diesem Jahr drei geschafft, dass alle Viertklässler schwimmen können. Es sind dies die Schulen aus Hohenfurch, Schwabsoien und Bernbeuren.
Es ist ein Jubelschrei der Begeisterung, der durch das Hohenfurcher Schulhaus hallt. Soeben hat Gerd Merk, der 1. Vorsitzende der Wasserwacht Peiting-Schongau das Ergebnis der Aktion „Nichtschwimmerfreie Grundschule“ für dieses Jahr bekannt gegeben. Die Grundschule Hohenfurch hat es erneut geschafft, die begehrte Auszeichnung in Empfang zu nehmen. 92 Prozent aller Schülerinnen & Schüler der Schönachgemeinde können schwimmen. Bei den Viertklässlern sind es stolze 100 Prozent. Hohenfurch hat nun zum achten Mal die begehrte Trophäe der Wasserwacht gewonnen. Zwei Schulen kommen ganz dicht an die Leistung der Hohenfurcher ran. Platz 2 belegt Altenstadt mit 87 Prozent, den dritten Platz erschwimmt sich Burggen mit glatten 85 Prozent.
Die Vertreter der Wasserwacht Gerd Merk und Magnus Magg geben in Hohenfurch vor Ort in der Aula ihre Freude zum Ausdruck, dass auch in diesem Jahr die Aktion so gut angenommen wurde. Bedauern aber auch, dass in den zwei Jahren Pause, die durch Corona auferlegt wurde, kein Schwimmunterricht durch Schulen oder Wasserwacht durchgeführt werden konnte. „In unserem Landkreis ging die Zahl der Schwimmer um 10 Prozent zurück“, so Merk. Das spiegelt sich auch an den Prozentzahlen der Aktion „Nichtschwimmerfreie Grundschule“ wider. Die Zahlen gehen sichbar nach unten. Merk fordert weiterhin auf, Kinder zum Schwimmunterricht anzumelden. Magnus Magg richtet seinen Appell in Richtung Eltern. „Wenn ein Kind das Seepferdchen erworben hat, ist es wichtig, dran zu bleiben und mit dem Kind immer wieder zum Schwimmen zu gehen“, so der erfahrene Schwimmlehrer. Ansonsten sind Unsicherheiten zu beobachten.
Trotz aller Freude über die guten Ergebnisse muss der Wasserwacht Vorsitzende Gerd Merk die Stimmung dämpfen. Er erinnert an die erschreckende Zahlen, dass in Bayern immer noch 200 000 Kinder nicht oder unzureichend schwimmen können. So sind immer wieder Fälle zu beobachten, wo Kinder in unseren Gewässern ertrinken. Alarmierend gerade im Hinblick auf die Tatsache, dass die meisten Urlauber ihre Ferien irgendwo am Wasser verbringen. Merk sieht auch die Eltern in der Pflicht, die Wassergewöhnung der Kinder vom Babyalter an zu übernehmen.
Insgesamt wurden 2200 Euro durch die Raiffeisenbank Pfaffenwinkel, die Sparkasse Oberland, sowie die Firmen Hirschvogel, Hochland und Gustav Klein ausgelobt, die folgendermaßen aufgeteilt wurden. Grundschule Hohenfurch erhält 1000 Euro, 700 Euro gehen an die Grundschule Altenstadt, 400 Euro darf die Grundschule Burggen in Empfang nehmen.
Zitat von Magnus Magg: „Jeder Schwimmer sollte auch einmal Rettungsschwimmer werden.“
Die Platzierungen der Grundschulen:
1. Hohenfurch 92 %, 100 %,
2. Altenstadt 87 %, 88 %,
3. Burggen 85 %, 95 %,
4. Apfeldorf 81 %, 91%
5. Denklingen 78 %, 69 %
6. Joh.Friedr. Lentner Peiting 76% 89 %,
7. Schwabsoien 74% 100 %
8. Bernbeuren 73 % 100 %
9. Forst-Wessobrunn 70 % 96 %
10. Steingaden 66 % 75 %
11. Schongau 53 % 57 %
12. Schönach-Schule Altenst. 28 % 57 %
Der erste Wert bezieht sich auf die gesamte Schule, der zweite Wert auf die 4. Klassen.